Archiv der Kategorie: Tocotronic

Durch Die Nacht Mit Dirk Von Lowtzow

Lange, wirklich sehr lange habe ich im Fernsehen nicht mehr eine so aufregende und unterhaltsame Sendung gesehen wie die Durch Die Nacht Mit… – Reihe auf arte. Da der Gute Dirk ja sehr selten Interviews gibt eine tolle Möglichkeit mal ein wenig mehr von ihm zu erfahren als nur zu sagen: Jaa, das is eben der Sänger von Tocotronic. Der schreibt ein wenig sehr kryptische Texte. Neee. Das ist nämlich nicht so. Mag er auch garnich. Wenn man das sagt. Zusammen mit René Pollesch, einem sehr sehr sympathischen und bekannten Theaterregisseur, erlebt er eine vielseitige und spannende Reise durch das nächtlich voller Leben steckende Berlin. Einfach sympathisch, wenn er da „das Studio“ vorstellt, über das Lackieren von Fingernägeln sinniert, sich an Toy Story 3 erfreut und von seinem Opel Corsa berichtet.
Ich kann diese 51 Minuten nur wirklich jedem ans Herz legen. Sie sind auch nur noch 7 Tage in der arte Mediathek zu sehen.
Dirk von Lowtzow. Ein kettenrauchender Sympathieträger.

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Tocotronic In Karlsruhe, 24. Oktober

Es ist mein 1. Besuch in Karlsruhe. Die Fahrt über die A8 ging schnell und staufrei, ich bin schon 2 Stunden vor Konzertbeginn in der Stadt. Vorbei an gothischen Kirchen aus der 1. Runenzeit (als diese verkaufe ich sie meinen Begleitern zumindest) geht es durch „Karlsruhes Reeperbahn“, auf der Suche nach einer Einkehr. Ein Subway wird gefunden, Sandwiches gegessen. Ruhe vor dem Sturm. Ich bin nervös und angespannt. Die übliche Aufregung. Bald schon werde ich in Trance sein. Eins, mit der Musik. Und verfallen. Ihm.
Das neue Substage in Karlruhe erinnert an einen Würfel. Ein grauer Klotz. Das rote Neonschild das es ausweist, leuchtet noch in seiner vollen Farbpracht. Wir müssen anstehen. Viele sind gekommen, an diesem winterlichen Sonntagabend im Oktober. „Die letzte Chance vor dem Sabbat“, wie es auf dem Tourplakat steht, das man für 1€ am Merchstand bekommt, sie wird vorallem von hornbrillentragenden ü30 Dauerstudenten genutzt.
Das Substage ist ein gemütlicher Klotz. Ein kleiner, überschaubarer Raum, dessen Seitfront eine toll ausgestattete Bar ziert und Stehtische zum Verweilen einladen. Einen Bühnengraben oder andere Abschränkungen gibt es nicht. Tocotronic hautnah.
Die 4 Herren aus Hamburg und Berlin (darauf legt Sänger Dirk von Lowtzow Wert) verzichten auf eine Vorband. Ein Abend, ganz im Zeichen von Terror, Zweifeln und Gefangensein im falschen Körper soll es werden. Ein „musikalisches Erlebnis mit Verlust der Bodenhaftung“ versprach Dirk von Lowtzow zu Beginn der 90minütigen Show, als die Band gut gelaunt die kleine Bühne betritt.
Das schönste Intro der Welt trifft mich mit voller Wucht. Arne Zank, Rick McPhail, Jan Müller und von Lowtzow legen in Eure Liebe Tötet Mich so viel Authenzität, Euphorie und Herzblut, ich bekomme eine Gänsehaut. Der Instrumentale Teil zwischen den Strophen wird für mich eine Reise zu anderen Sphären. Leidenschaftlich und exzessiv geben sich die 4 der Musik hin, minutenlang verschmilzt jeder mit seinem Instrument. Vollblutmusiker eben.
Von Lowtzows Ansagen sind charmant. Er versucht zu erklären, möchte, das man jeden einzelnen Titel versteht, wobei er selbst nicht mehr genau weiss, wo und wie der ein oder andere Song entstanden ist. Und auch die 90er Jahre sind den End-Dreißigern nicht mehr ganz so erinnerlich, wie er selbstironisch eingesteht.
Tocotronic bestechen wie immer mit einer tollen Setlist. Spielen viele ältere Songs wie Jenseits Des Kanals, Dieses Jahr oder Drüben Auf Dem Hügel und lassen sich dafür vom Publikum begeistert feiern, das es ihnen mit unermüdlichem Mitsingen dankt. Und auch Arne Zank bekommt seinen üblichen Auftritt: Ich Werde Nie Mehr Alleine Sein mausert sich allmählich zum Konzerthighlight der 4 Herren, auch dank Arnes sehr individuellem Tanzstil.
Unermüdlichen treiben Tocotronic ihr tanzendes Publikum vor sich her. Ich versuche, so viel wie möglich davon in mich aufzunehmen. Genieße und lasse mich fallen. Nach Die Idee Ist Gut Doch Die Welt Noch Nicht Bereit ist Schluss. Zufrieden verlassen die Musiker die Bühne, um nach einer kurzen Verschnaufpause gut gelaunt wieder zu kommen. „Wir musizieren einfach weiter“ sagt ein fröhlicher Dirk von Lowtzow und leitet mit Mein Ruin die Zugaben ein. 3 Songs später ist endgültig Schluss. Die Kapelle Tocotronic verbeugt sich artig, Kusshände werden ins Pubilukum geworfen, ein letzter Abschiedsgruß.  Der (imaginäre) Vorhang fällt.
Glückliche und zufriedene Gesichter strömen in die kalte Nacht davon.

 

von Jasmin Seibert

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Song Und Video Der Woche

Du streichst mir über mein Gesicht. Gegen die Welt. Gegen den Strich. Meine Liebe. Dein Verzicht. Gegen die Welt. Gegen den Strich.

Manchmal braucht es keine Worte. Es reicht einfach nur Tocotronic zu hören.

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Du denkst an mich. Ich denk‘ an Dich.


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Song Und Video Der Woche

Als ich dieses unbeschreiblich tolle Video in der letzten Nacht auf meinem Musiksender des Vertrauens (GoTv) gesehen habe, konnte ich es zuerst nicht glauben. Das sollen Tocotronic sein? Der junge Herr mit der Gitarre Dirk von Lowtzow? Jaa, sie sinds. 1994 um genau zu sein.
Ein wundervoller Song, ein awesome Video. Ich bin entzückt.
Schätzchen, lass es krachen .. ich will mit Dirk nach Seattle.

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Tocotronic, Stuttgart, March 10.

Ich schäme mich. Sehr.
Für all das, was ich diesem wundervollen Mann angetan habe. Was ich über ihn sagte. Die Band. Die Texte. Die Musik. Alles. Ich schäme mich. Und kniee nieder. Verneige mich vor Dirk von Lowtzow. Niemals. Niemals in meiner ganzen „Konzertkarriere“ stand ich vor einem solch charismatischen Menschen. Dirk von Lowtzow und seine Band Tocotronic sind Legenden, Götter. (Ich weiß, ich werfe gerne mit Superlativen um mich, doch in diesem Fall, in diesem Fall ist das sowas von verdammt berechtig. Hell yeah.)
Am gestrigen Mittwoch gastierte die Hamburger Band, die inzwischen auch in Berlin lebt, mit ihrer Schall und Wahn Tour zum gleichnamigen neuen Album in Stuttgart. Zum 2. Mal erst, wie Dirk von Lowtzow lächelnd anmerkte. „Eigentlich der schönste Ort der Erde.“ Dieser Mann weiß, wie man das Publikum schon im Vorfeld einer über 90 minütigen Show voller schrammelnder Gitarren und Lichtorgien auf seine Seite zieht.
Von Lowtzow ist ein Entertainer. Oft sind seine Tanzeinlagen nur selten von epileptischen Anfällen zu unterscheiden. Die Ansagen zum nächsten Song spricht er hektisch und nuschelnd ins Mikrofon, jedoch schafft er es jedes mal, das Thema des jeweiligen Stückes in wenigen Sätzen wiederzugeben. Ein Unterfangen, bei dem schon etliche Journalisten und Kritiker gnadenlos scheiterten. (Hahaha, okay sind ja auch seine Texte. Trotzdem.) Nach jedem Song wird ein freudiges „Daaankeschön!!!“ ins Mikro gebrüllt und sich anständig verbeugt. Mit Ende 30 soll das was heißen.
Eröffnet wurde der Abend mit dem Opener des neuen Albums. Eure Liebe Tötet Mich. Mein absoluter Lieblingssong der Platte, wenn nicht sogar der ganzen Tocotronic Diskografie. Über 10min Gänsehaut-Feeling pur. Ich war beeindruckt und jaa, kurz vorm Heulen, wie so oft. Es war aber auch schön. Mit Ein Leiser Hauch Von Terror und Die Folter Endet Nie wurde die neue Platte weiter abgefeiert.
Leider war die Pogo- und Tanzbereitschaft des Hornbrillentragenden Publikums nach den ersten 3 Songs gleich Null. Das konnte ich natürlich nicht akzeptieren. Also einfach mal in die Menge geschmissen und den Anfang gemacht. Yeeeah und schon stand ich da in Reihe 2 (später dann ganz vorn in 1, ich Groupie xD) und die andern pogten mit. Herrlich. Zum völligen ausrasten brachten mich die 4 Herren dann mit Imitationen. Das ich mindestens genauso liebe wie Eure Liebe Tötet Mich. Lautes mitsingen sowie Pogo hoch tausend war also angesagt.
Es folgte ein weiteres Highlight, als Schlagzeuger Arne Zank von seinem Podest sprang und das Mikro ergriff. Ich Werde Nie Mehr Alleine Sein interpretierte er auf seine ganz eigene, besondere Art und Weise.
Am Ende einer kunterbunten, toll gemischten Setlist verabschiedeten sich die charismatischen Jungs. 2 Mal mussten sie wieder kommen. Das Publikum konnte einfach nicht genug bekommen. Sie dankten es. Mein Ruin, Ich Bin Viel Zu Lange Mit Euch Mitgegangen und Sag Alles Ab rundeten diesen wunderschönen Abend perfekt ab.
Yeah, was bleibt also abschließend zu sagen? Nur wieder, dass ich mich schäme. Das ich ab heute auch ein intellektuelles Tocotronic-Kind bin (Grüße an Anna an dieser Stelle) und sowas von verliebt. Man muss sie einfach hören, man muss sie einfach sehen, man muss sie einfach lieben! Ich ende nun in Lowtzowvscher Manier: Ich bin in höchsten Höhen, denn pure Vernunft darf niemals siegen! In diesem Sinne …
… This Girl Is TOCOTRONIC ♥
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Es folgt, der übliche Bilderspäm. Und hier gibts mehr.

    Die Gitarre des Dirk von L. Sie blieb zurück.

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Weil Pure Vernunft Niemals Siegen Darf

… und ich die Vorfreude auf heute Abend mittlerweile nicht mehr in Worte fassen kann!
See you later, Innovater!
Dirk und ich mit Happy End ♥ wer hätte das jemals noch gedacht!?

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